500 Jahre nach Luther – Erfurter Debatte über Gewissensfreiheit heute

Unter dem Motto „Hier stehe ich. Mir ist ganz anders“ zogen Lammert, der heute Vorsitzender der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung ist, und der Theologe Gundlach bei ihrem „Augustinergespräch“ Parallelen zu Geisteshaltungen und Gewissenentscheidungen in der heutigen Zeit. Lammert hob hervor, dass letztlich jeder und jede Abgeordnete für sein und ihr Abstimmungsverhalten selbst verantwortlich sei. Es sei Verfassungsnorm und -realität, dass er sich frei entscheiden könne. Allerdings müsse er aber auch – anders als bei Entscheidungen als ein Privatmensch – als gewählter Repräsentant dafür Rechenschaft ablegen.

Gundlach warnte vor einer ritualisierten Gewissensfreiheit. Oft würden Konflikte vermieden, um dem Gegenüber ein „gutes Gewissen“ zu ermöglichen. Er sehe gerade unter den Bedingungen der Pandemie die Gefahr einer Zersplitterung der Gesellschaft. Zu viele „mittelkleine Luthers“ würden – mit Verweis auf ihr Gewissen – Entwicklungen oder Verständigungen verhindern, sagte der Theologe. Das gelte auch für die Kirche.

Die Erfurter Protestanten sehen den dreitägige Aufenthalt Luthers in ihrer Stadt und seine Predigt am 7. April 1521 als die Geburtsstunde ihrer Kirche an. Eine Projekt- und Veranstaltungsreihe „500 Jahre Evangelisch in Erfurt“, für die das „Augustinergespräch“ mit Lammert und Gundlach den Auftakt bildete, soll in den kommenden zehn Jahren an die historischen Höhepunkte der Reformation in der heutigen Thüringer Landeshauptstadt erinnern.

Quelle: Evangelische Kirche in Deutschland: Nachrichten ( https://www.ekd.de/rss/editorials.xml)
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