Offene Augen für religiöse Realitäten

Andreas Oelze wird neuer Beauftragter für Weltanschauungsfragen

Stuttgart. Andreas Oelze wird der neue Beauftragte für Weltanschauungsfragen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Er tritt voraussichtlich um den Jahreswechsel 2020/21 die Nachfolge von Annette Kick an, die das Amt über viele Jahre hinweg innehatte.

Der designierte Beauftragte für Weltanschauungsfragen, Andrea Oelze, möchte mit dem Team die vielgelobte Arbeit von Annette Kick weiterführen.privat

„Die religiöse Landschaft wird immer unübersichtlicher“, macht der 45 Jahre alte Pfarrer deutlich. Neben die großen und bekannten konfliktträchtigen Gruppierungen würden verstärkt kleine Gruppen und Einzelpersonen treten, die rasch auftauchen und für viel Beratungsbedarf sorgen. 

Die Arbeitsstelle für Weltanschauungsfragen steht im Dialog mit vielen großen und kleinen Glaubensgemeinschaften. Sie informiert und berät Familien, Aussteiger, Gemeinden und Behörden über neue religiöse Bewegungen, christliche Sondergruppen, sogenannte „Sekten“, Psychogruppen, Gurus, Weltanschauungsgemeinschaften, spirituelle Lebenshilfeangebote und vieles mehr.

Studium in Bethel, Berlin, Uppsala und Heidelberg

Der nahe Freiburg geborene Andreas Oelze hat sein Theologiestudium in Bethel, Berlin, im schwedischen Uppsala und in Heidelberg absolviert. Vor seinem Vikariat in der Kirchengemeinde Weiler (badische Landeskirche) arbeitete er als wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Hermeneutik und Dialog der Kulturen an der Universität Tübingen.

Oelze ist gern Pfarrer, freut sich aber auch schon auf den Dialog mit unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften.Pixabay

Mit seiner Ehefrau Christina verbindet Andreas Oelze neben ihren beiden Kindern (9 und 12 Jahre) auch die Leidenschaft für denselben Beruf. Sowohl die Pfarrstelle in Rottweil als auch seit 2013 die Pfarrstelle in der Sophie-Scholl-Kirchengemeinde in Schwäbisch Hall haben sich die Eheleute geteilt.

Vorfreude auf die neuen Begegnungen

Oelze nimmt sich vor, die bewährte und vielgelobte Arbeit von Annette Kick gemeinsam mit dem Team der Weltanschauungsstelle fortzusetzen. Sehr gern sei er Gemeindepfarrer, freue sich aber auch auf die neuen Herausforderungen und Begegnungen mit anderen religiösen Gruppierungen, sagt er. Solche Begegnungen hätten ihm „die Augen geöffnet für religiöse Realitäten, von denen ich vorher oft schlicht nichts wusste, die aber dennoch Teil unserer Gesellschaft sind“.