Auf ein neu gelebtes Jahr

Koch meint…

Ich hab im Internet gesurft und das hier gefunden: „Man sagt, heute sei Neujahr. Punkt 24 Uhr sei die Grenze zwischen dem alten und dem neuen Jahr. Aber so einfach ist das nicht. Ob ein Jahr neu wird, liegt nicht am Kalender, nicht an der Uhr. Ob ein Jahr neu wird, liegt an uns. Ob wir es neu machen. Ob wir neu anfangen zu denken. Ob wir neu anfangen zu sprechen. Ob wir neu anfangen zu leben.“ Das sagt beziehungsweise sagte Johann Wilhelm Wilms, der von 1772 bis 1847 gelebt hat und Komponist gewesen ist.

Apropos Kalender: Ein sogenannter Chronikkalender liegt vor mir und weist schon mit seinem Titelblatt auf drei ihm wichtige Daten im neuen Jahr 2012 hin. 7. Mai: 20 Jahre Jungfernflug des Space Shuttle „Endeavour“. 7. September: Vor 25 Jahren war Erich Honecker, der DDR-Staatsratsvorsitzende, zu Besuch in der Bundesrepublik. Und schließlich 26. November: Seit 70 Jahren ist „Casablanca“ einer der Kinoklassiker schlechthin. „Ich seh dir in die Augen, Kleines!“

Wobei das ist ja alles nur ein Blick zurück. Der Blick nach vorn hängt an der Wand, und zwar als Kirchenkalender. Unter anderem ein paar Tage im März, Juli und November muss ich mir berufsbedingt merken. Da ist nämlich Synode. Und 2012 insgesamt das Jahr des Gottesdiensts. Mit dem Gottesdienst hatte es freilich Friedrich II. von Preußen nicht gar so sehr. Im Gegenteil: „Jeder soll nach seiner Façon selig werden.“ Trotzdem hat es der 300. Geburtstag des „Alten Fritz“ am 24. Januar sogar auf besagten kirchlichen Kalender geschafft. Nun denn: Immerhin ist Friedrich der Große evangelisch gewesen.

Ein dritter Kalender, der für mich zählt: mein Terminkalender. Auch er blickt nach vorn, unter anderem auf die Fußball-Europameisterschaft vom 8. Juni bis zum 1. Juli. Wenn ich Sie wäre, würde ich keinen Männertreff ausgerechnet auf Mittwoch, den 13. legen! Da spielt nämlich Deutschland gegen die Niederlande.

Hellsehen aber kann keiner dieser Kalender. Und also bleibt ungewiss, was das Jahr 2012 wirklich bringt. An Erfolg und Misserfolg. An Sieg und Niederlage. An Glück und Unglück. An Freud und Leid. Und an Ereignissen, die zu historischen Daten werden, welche in Zukunft in den Kalendern stehen.

Sicher ist nur eins: Auch Anno Domini 2012 stehen wir unter Gottes Segen. Und können schon allein deshalb etwas Gutes aus dem neuen Jahr machen. Allerdings nur, wenn wir unseren Anfang hier bedenken: „Ob ein Jahr neu wird, liegt nicht am Kalender. Ob ein Jahr neu wird, liegt an uns. Ob wir es neu machen. Ob wir neu anfangen zu denken. Ob wir neu anfangen zu sprechen. Ob wir neu anfangen zu leben.“

Auf ein neu gelebtes Jahr!

Das meint Koch. Und was meinen Sie?


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