Media Markt sei Dank!

Koch meint…

Also das ist ja nun – Media Markt sei Dank! – eine richtig spannende zweite Adventswoche gewesen. Denn nicht nur, dass die Elektrofachmarktkette mit ihrer Werbekampagne „Weihnachten wird unterm Baum entschieden“ für Aufregung gesorgt hat. Sondern sie hat es auch geschafft, dass Christen ihren Protest ins Positive gewendet und das bevorstehende Fest so auf den Punkt gebracht haben: „Weihnachten wird in der Krippe entschieden.“ Dieser Slogan hat es dann sogar in die Schlagzeilen geschafft und den Anstoß dafür gegeben, dass mitten im Advent so intensiv wie selten zuvor über den eigentlichen Sinn von Weihnachten diskutiert worden ist. Und das alles wie gesagt dank Media Markt und ohne dass die Kirchen einen einzigen Euro in eine eigene Weihnachtswerbekampagne investieren mussten. Nicht schlecht, Herr Specht!

Was freilich nicht alle so sehen können oder sehen wollen. Klick nach bei evangelisch.de, wo dessen Chefredakteurin schreibt: „Da werden bei Media Markt … bestimmt die Korken geknallt haben. Yep! Hat funktioniert! Die evangelischen Christen im Land empören sich über die Werbekampagne ‚Weihnachten wird unterm Baum entschieden’. … Und wieder mal wünsche ich mir als evangelische Christin: Keep cool. Es ist nur Werbung! Hallo, und ich finde sie tatsächlich witzig.“

Witzig, verehrte Ursula Ott? Mir selber ist das Lachen im Hals stecken geblieben, als ich die zur Kampagne gehörigen Filmspots gesehen habe. Und noch weniger witzig finde ich, was mein Sohn von Media Markt als Antwort auf seine Kritik erhalten hat, nämlich – in Auszügen – dieses hier: „Den Ursprung des Weihnachtsfestes mit der Geburt Jesu Christi betrachten auch wir als wesentlichen Pfeiler … der europäischen Tradition. Dabei wurde das Weihnachtsfest von jeher als ein Fest der Familie verstanden, bei dem ein friedliches und besinnliches Miteinander im Mittelpunkt steht. Genauso aber gehört auch das gegenseitige Beschenken der Freunde und Lieben … am Heiligabend zu dieser Tradition. Und dies steht auch in unserer Kampagne im Mittelpunkt: der Weihnachtsabend, bei dem sich Jung und Alt im festlich geschmückten Wohnzimmer versammelt haben und gemeinsam Geschenke auspacken. Charmant und zugleich amüsant liefert Media Markt den Beweis, dass Weihnachten das Fest der Freude ist – und diese ist mit dem richtigen Geschenk noch größer.“

Blabla! Was natürlich kein Argument, aber in Kurzform Ausdruck dafür ist, dass ich die Botschaft wohl höre, allein mir aber der Glaube fehlt. Oder anders ausgedrückt: Wenn das, was da bei Media Markt zu sehen und zu hören ist, „ein friedliches und besinnliches Miteinander“ darstellen soll, dann Heiligabend, gute Nacht!

Und das, bittschön, sollten Christen auch so sagen und nicht unter den Teppich einer weichgespülten Weltoffenheit kehren. Jedenfalls ist Coolness nicht der erste Anspruch, den ich in solchen Dingen an mich habe. Wobei das Ganze hier natürlich kein Bekenntnisfall ist, wohl aber etwas zum Flagge zeigen. Und dass das so viele tun in diesen Tagen, darauf lass’ dann ich die Korken knallen. Yep! Hat funktioniert!

Das meint Koch. Und was meinen Sie?


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