Markus 1,14-20

Rollenspiel und Ansprache zu Mk 1,14-20

Zwei Fischerboote fahren hinaus auf den See Genezareth. Im einen Boot rudern Simon und Andreas. Im anderen Boot sind Jakobus und Johannes mit ihrem Vater Zebedäus und einigen Tagelöhnern. Sie erzählen sich die neuesten Neuigkeiten.

„Hast du schon gehört?“, sagt einer. „Herodes hat Johannes den Täufer ins Gefängnis geworfen.

„Das ist ja schrecklich, sagt ein anderer. „Er hat doch nur die Wahrheit gesagt.

„Und jetzt predigt ein anderer Mann von Gottes Reich“, sagt Zebedäus. „Er heißt Jesus. Er sagt: Eine neue Zeit ist angebrochen! Ändert euer Leben! Fangt ein neues Leben an. Verlaßt euch auf Gott und fangt neu an.“

Die beiden Fischerboote trennen sich. Simon und Andreas werfen noch ein paar Netze aus. Das Boot von Jakobus kehrt ans Ufer zurück.

Eine Stunde später sitzt Jakobus am Ufer in seinem Boot. Er hat sein Boot an Land gezogen und flickt seine Netze. Sein Vater Zebedäus und die Arbeiter sind schon nach Hause gegangen. Die ganze Zeit muß Jakobus darüber nachdenken, was das heißt: „Fangt ein neues Leben an!“

In einiger Entfernung arbeiten seine Freunde, die Brüder Simon und Andreas. Doch was ist das? Plötzlich hören sie mit der Arbeit auf und Jakobus sieht, wie sie mit einem Mann reden, der am Ufer steht.

Das hat es doch noch nie gegeben, denkt Jakobus, daß diese beiden sich bei ihrer Arbeit stören lassen, schon gar nicht von einem Fremden. Sie reden immer noch mit ihm, doch Jakobus kann nicht verstehen, was sie sagen.

Und was geschieht jetzt? Der Fremde kommt mit den Brüdern herüber zu Jakobus. Zu dritt stehen sie am Ufer. Der Fremde redet Jakobus an:

„Sei gegrüßt, Jakobus!“

„Sei gegrüßt, Fremder! Was willst du von mir?“

„Ich will, daß du mit mir gehst und mir nachfolgst. Ich will auch dich, wie Simon und Andreas zu einem Menschenfischer machen.“

„Ich, ein Menschenfischer? Das kann ich mir nicht vorstellen! Ich habe eine Frau und fünf Kinder! Wie stellst du dir das vor? Einfach alles stehen- und liegenlassen? Mein Boot, meine Netze, mein Einkommen?“

„Hast du schon einmal von mir gehört, Jakobus?“

„Du bist Jesus aus Nazareth. Wir haben alle schon von dir gehört. Du wanderst durch unser Land und erzählst den Menschen von Gott.“

„Ja, so ist es, Jakobus. Ich erzähle den Menschen von Gott. Ich sage ihnen, daß eine neue Zeit angebrochen ist, Gottes neue Zeit! Und ich rufe ihnen zu: Ändert euer Leben, fangt ein neues Leben an und verlaßt euch ganz auf Gott.“

„Das kannst du vielleicht, dich ganz auf Gott verlassen! Aber ich? Ein armer Fischer, der nichts hat, außer seinem Boot und den paar Netzen? Das kann nicht dein Ernst sein.“

„Siehst du, Jakobus, gerade darum komme ich zu dir. Du hast wenig Vertrauen zu Gott, der dich doch geschaffen hat und dich liebhat. Komm und folge mir nach und du wirst erleben, wie Gott dich versorgt, auch ohne deine Boote und deine Netze! Komm mit und trau dich!“

„Bist du dir wirklich sicher, daß ich mein ganzes Leben, das ich mir bisher aufgebaut habe, jetzt aufgeben soll? Was wird meine Familie dazu sagen?“

„Du wirst es nicht herausfinden, wenn du in deinem Boot sitzen bleibst. Komm und folge mir nach, mein Weg ist gut, du wirst sehen.“

„Ich will es einmal versuchen. Es macht mir Mut, wenn auch meine Freunde Simon und Andreas mitgehen, dann bin ich nicht alleine.“

Und Jakobus legte seine Netze aus der Hand, zog sein Boot an Land und legte den Anker. Es fiel ihm nicht leicht, doch er hatte schon viel von diesem Jesus gehört, der ihn da gerufen hatte. Und alle Leute, die ihn kannten, erzählten dasselbe: der Weg, den Jesus geht, ist Gottes Weg. Wer ihm nachfolgt, geht nicht verloren, sondern wird ein sinnvolles und reiches Leben führen.

Ansprache

Liebe Gemeinde,

wer Jesus nachfolgt, geht nicht verloren, sondern wird ein sinnvolles und reiches Leben führen. Das gilt auch für den kleinen Luca, der heute in der Taufe seinen Weg in der Gemeinschaft der Christen begonnen hat.

Wenn er heranwächst und größer wird, wird es wichtig sein, ihm von Gott zu erzählen, damit er später einmal zu eigenem Glauben kommt.

In der Taufanzeige für den kleinen Luca haben Sie, liebes Ehepaar Dulz, folgenden Text veröffentlicht:

Das Leben ähnelt einem Fluß, der sich von der Quelle der Geburt seinen Weg sucht durch die Landschaft der Zeit.

Jeder Mensch lebt sein Leben, und weiß nicht, was die Zukunft für ihn bringen mag. Wir wissen nicht, wie die Welt aussehen wird, wenn der kleine Luca einmal erwachsen ist.

Doch auch wir hören die Worte, die Jesus sprach, damals vor 2000 Jahren am See Genezareth: Komm und folge mir nach!

Viele Menschen sind diesem Ruf seither gefolgt und haben eine tolle Erfahrung damit gemacht: sie wußten auch nicht, was kommt, doch sie wußten wer mit ihnen geht durch ihr Leben und wer am Ende dieses Lebensweges steht: Jesus Christus hält sein Wort, das er uns und heute dem kleinen Luca gegeben hat: Ich bin bei dir, von Geburt an bis zum Tod und darüber hinaus. Niemand wird dich aus meiner Hand reißen.

Ich wünsche ihnen und uns allen, daß wir diesen Ruf immer neu hören und ihn im Glauben annehmen Gott gebe uns allen die Kraft dazu. Amen.

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