Auf einen hellen Alltag

Koch meint…

Ich fang mal mit Johann Wolfgang von Goethe und diesem Vers von ihm an:

Auch das ist Kunst, ist Gottes Gabe,
aus ein paar sonnenhellen Tagen
sich so viel Licht ins Herz zu tragen,
dass, wenn der Sommer längst verweht,
das Leuchten immer noch besteht.

Und fahre dann damit fort, dass ich in meinem Urlaub auf Spitzbergen tatsächlich solche Tage erleben durfte, und das rund um die Uhr. Weil so hoch im Norden um diese Jahreszeit ja die Mitternachtssonne scheint. Was nichts anderes bedeutet, als dass die Sonne nie untergeht und es niemals wirklich dunkel wird. Für uns Mitteleuropäer, die wir das nicht kennen, ist das ein komisches Gefühl – und eine große Herausforderung dazu. Schließlich muss man sich regelrecht dazu zwingen, halbwegs rechtzeitig schlafen zu gehen. Denn auch wenn es mitten in der Nacht draußen noch hell ist: Am nächsten Morgen klingelt der Wecker trotzdem erbarmungslos – zumindest dann, wenn auf der Schiffsreise um Spitzbergen die nächste Anlandung auf dem Programm steht.

Ich hatte also in der Tat „ein paar sonnenhelle Tage“, die ich im Übrigen und entgegen meiner ursprünglichen Absicht hier nur deshalb noch einmal bemühe, weil bei uns jetzt die Sommerferien zu Ende gehen. Jedenfalls hat uns spätestens ab 9. September der Alltag wieder. Für den aber wünsche ich jeder und jedem Einzelnen von uns, dass die hoffentlich schönen Erlebnisse der vergangenen Wochen nicht von Jetzt auf Nachher in Vergessenheit geraten, sondern besagten Alltag noch eine Weile ausleuchten und mit Wärme erfüllen.

„Erinnerungen sind kostbar. Lassen wir uns nicht rauben, was Gott uns schon gegeben hat!“ Das habe ich vor einer Woche hier geschrieben und damit demselben Wunsch Ausdruck verleihen wollen. Heute tu ich es mit anderen Worten und lasse mich dabei von der sprichwörtlichen Erfahrung leiten, dass doppelt genäht besser hält:

Auch das ist Kunst, ist Gottes Gabe,
aus ein paar sonnenhellen Tagen
sich so viel Licht ins Herz zu tragen,
dass, wenn der Sommer längst verweht,
das Leuchten immer noch besteht.

Fangen Sie’s gut wieder an! Und denken Sie dran: Gott gönnt uns nicht nur den Urlaub selbst, sondern vor allem auch die Erinnerungen daran! Weil er will, dass wir einen hellen Alltag und ebensolche Herzen haben.

Das meint Koch. Und was meinen Sie?

Zur Quelle

Schreibe einen Kommentar