Pfingsten adieu? – Die Antwort weiß nur der Wind

Koch meint…

Man hat „Koch meint“ vermisst – mann mit Doppel-n und frau auch. Jedenfalls haben mir Mann und Frau das so gesagt. Und nicht nur weil ich’s gerne höre, glaub ich’s auch. Zumal mir „Koch meint“ ja selber fehlt. Also auf ein Neues, aus Zeitgründen aber kurz und bündig!

Kurz und bündig zum Thema Pfingsten! Zu dem mir Der Spiegel am Pfingstsamstag seine aktuelle Ausgabe ins Haus geschickt hat. Titel: „Der heilende Geist“. Untertitel: „Medizin: Gesund durch Meditation und Entspannung“.

Am Sonntag dann Sonntag aktuell: vom Heiligen Geist ebenfalls keine Spur – pfingstfreie Zone sozusagen! Dafür ein Mordsartikel über den Pilgerweg Via Nova zwischen Bayern und Tschechien. Auf dem man religionsübergreifend unterwegs sein und beispielsweise auch die Grundzüge des Buddhismus kennenlernen kann. Und was ist mit den Basics des christlichen Glaubens?

Aber nein, nicht die Medien haben Pfingsten auf dem Gewissen! An dessen Agonie ist vielmehr die Kirche selber mit schuld. Weil sie ihren eigenen Geburtstag mit einer Lieblosigkeit feiert, als wäre die Jubilarin eine peinliche alte Tante, die es nicht mehr lange macht. Dafür würde es auch der 23. Sonntag nach Trinitatis tun, und einen zweiten Feiertag bräuchte es keinen. Wobei der Pfingstmontag ohnehin nur dank der Schausteller noch lebt. Deren Präsident Walter Weitmann selig ihn weiland vor der Pflegeversicherung gerettet hat. Stattdessen ist der Buß- und Bettag über den Jordan gegangen.

Frank Otfried July, in diesem Fall rock ’n rollender württembergischer evangelischer Landesbischof, hat in seiner Pfingstbotschaft 2013 den Heiligen Geist mit dem „Wind of Change“ der deutschen Wendejahre verglichen. Ein schönes Bild! Aber eines, das auch Folgen haben muss. Jedenfalls sollte die Kirche gerade, was Pfingsten anbelangt, den Geist wehen und den „Wind der Veränderung“ diesem Fest neues Leben einhauchen lassen. Sonst heißt es über kurz oder lang: Pfingsten adieu! Medial ist es, wie gesehen, ja quasi schon tot.

Das meint Koch. Und was meinen Sie?

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