Wie der Vampir in die Kirche kam

Mal ist es nur ein dumpfes Blubbern, dann sind es anschwellende Dissonanzen, und schließlich, so scheint es, zieht Stephan Graf von Bothmer auf der Orgelempore der Mainzer Altmünsterkirche alle Register. Dramatisch dröhnen die Akkorde und füllen das Kirchenschiff. Unten in den Kirchenbänken schauen 150 Besucher bei Kerzenschein gebannt auf eine meterhohe Kinoleinwand, wo der kahlköpfige Vampir die Zähne in den Hals der schönen Ellen schlägt. Der Pianist Bothmer ist mit dem Stummfilm-Meisterwerk „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ aus dem Jahr 1922 auf Tournee und liefert den Beweis, dass Kirchenorgeln sich durchaus dafür eignen, Vampirfilme zu begleiten.
Zur Quelle
Evangelische Kirche in Deutschland: Editorials

Schreibe einen Kommentar